Leider sind nicht alle Krebserkrankungen heilbar. Aber auch bei nichtheilbaren Tumorstadien gibt es vielfältige Möglichkeiten, den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen und Symptome wirksam zu bekämpfen. Die Strahlentherapie leistet gerade im Bereich sogenannter palliativer, also symptomlindernder Behandlungen einen sehr wirkungsvollen Beitrag. Häufig gehen von Tumorabsiedlungen (Metastasen) Beschwerden aus. Aber auch der Tumor im Ursprungsorgan kann erhebliche Beeinträchtigungen verursachen. Im Einzelnen eignen sich palliative Bestrahlungen in folgenden Situationen:
- Bei schmerzhaften Knochenmetastasen
- Bei Metastasen, die die Knochenfestigkeit beeinträchtigen (Bruchgefahr)
- Bei Nerven einklemmenden Knochenmetastasen mit drohenden oder bereits bestehenden Nervenausfällen, z. B. Lähmungen
- Bei Tumorblutungen aus Lunge, Harnblase oder Gebärmutter
- Bei tumorbedingter Einengung der Atemwege
- Bei Durchblutungsstörungen durch tumorbedingte Einengung von großen Blutgefäßen
- Bei Hirnmetastasen
Solche Metastasen können auch erst längere Zeit nach der Erstdiagnose des Tumors auftreten.
Im Gegensatz zu kurativen Therapien sind bei palliativen Bestrahlungen meist geringere Dosen ausreichend. Die Behandlungsserie kann entsprechend kürzer angelegt werden. Kleine Hirnmetastasen können in der Regel stereotaktisch bestrahlt werden. Mit nur fünf Bestrahlungssitzungen ist die Behandlung rasch abgeschlossen. Die nicht betroffenen Hirnabschnitte werden optimal geschont. In Fällen, in denen nur eine oder wenige Metastasen auftreten, ist es oft sinnvoll die Tumorabsiedlungen intensiv zu behandeln, auch wenn sie keine Beschwerden hervorrufen. Gerade gezielte geringvolumige Bestrahlungen eignen sich hierfür besonders gut.