Prostatakrebs

Prostatakrebs ist die häufigste Tumorerkrankung des Mannes. Die Aggressivität dieses Tumors und damit die Behandlungsstrategien können in einem weiten Spektrum variieren. Einige Tumoren bedürfen nur einer wachsamen Verlaufskontrolle, während andere eine intensive Behandlung aus der Kombination verschiedener onkologischer Therapien benötigen. Bedenken Sie dies bitte, wenn Sie mit anderen über Ihre Prostatakrebserkrankung sprechen und die verschiedenen Verfahren vergleichen. Die Therapieplanung bei Prostatakrebs orientiert sich im Wesentlichen an folgenden Diagnose-Parametern: der feingeweblichen histologischen Wachstumsmuster (Gleason-Score), dem PSA-Spiegel im Blut (Prostataspezifisches Antigen) und am Ergebnis der Umfelduntersuchungen, die Hinweise auf Metastasen geben können. Strahlenbehandlungen können bei Prostatakrebserkrankungen unterschiedlich zum Einsatz kommen. An erster Stelle ist die kurative Strahlentherapie zu nennen, die zur endgültigen Heilung der Krebserkrankung führen soll. Aber auch eine spätere Rückfalltherapie, eine sogenannte Salvage-Bestrahlung nach vorheriger Operation, ist möglich. Gelegentlich muss auch direkt nach einer operativen Prostataentfernung eine Strahlentherapie angeschlossen werden. 



Im Gegensatz zu anderen Tumorerkrankungen besteht bei der Erstbehandlung meist die Möglichkeit, zwischen Operation und Strahlenbehandlung als gleichwertige Alternativen zu wählen. Aber gerade das macht die Entscheidung für Patienten oft schwer, denn es handelt sich um sehr unterschiedliche Therapien mit ganz verschiedenen Risiken und organisatorischen Abläufen. Wir haben daher bereits vor vielen Jahren eine eigene Sprechstunde in Zusammenarbeit mit der Urologischen Klinik des Klinikums Bremen-Mitte eingerichtet. Bei gleichzeitiger Anwesenheit je einer Fachärztin bzw. eines Facharztes der Strahlentherapie und der Urologie können wir Patienten kompetent beraten. Am besten meldet Ihre Urologin oder Ihr Urologe Sie hierfür in der Ambulanz 4 des Klinikums Bremen-Mitte an unter +49 (421) 497 774 02. 



Bei Strahlenbehandlungen der Prostata oder der Prostataloge (nach einer Operation) ist besonders auf die Schonung der benachbarten Normalgewebe zu achten. Dies betrifft insbesondere Rektum (Enddarm), Harnblase und Harnröhre. Wir führen derartige Behandlungen daher stets in IMRT-Technik mit engmaschiger bildgestützter Kontrolle (IGRT) durch. Bei der Erstbehandlung einer Prostatakrebserkrankung können wir die Behandlungsgenauigkeit zusätzlich durch die vorherige Implantation von Goldmarkern erhöhen. Für einen langfristigen Behandlungserfolg bei sehr aggressiven Tumoren wird die Strahlenbehandlung vorübergehend durch eine Testosteronentzugstherapie unterstützt. Diese medikamentöse Begleittherapie erfolgt durch Ihre Urologin bzw. Ihren Urologen. 

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